Jordanien hat eine der schönsten Wüsten der Welt zu bieten – das Wadi Rum. Schon Lawrence von Arabien reitete einst durch die Täler. Heute kann man viel bequemer eine Jeep Tour machen. Richtige Ruhe und Einsamkeit findet man indes erst nachts – unter einem der schönsten Sternenhimmel weit und breit.
„Das Weltall – unendliche Weiten“ – an diesen Spruch aus der Serie Raumschiff Enterprise erinnert man sich zwangsläufig, wenn man in den unglaublichen Sternenhimmel über der Wüste Wadi Rum schaut. Hier, wo auch Lawrence von Arabien einst durch den Sand geritten ist, da herrscht besonders am Abend eine unglaubliche Stille. Nur von den Gesprächen der Mitreisenden in ihren Zelten wird sie gelegentlich unterbrochen.
Jeep Tour durch das Wadi Rum
Nach Wadi Rum zu finden ist nicht schwer. Diese kleine Wüste ist ein Touristenmagnet. Mit Minibussen kann man aus allen größeren oder touristischen Orten des Landes hierhin gelangen. Im Minibus kann man mit den Fahrern bereits erste Deals aushandeln. Die Betonung liegt dabei auf Handeln, denn hier wie fast überall im Nahen Osten gilt: Jedes Geschäft läuft ab, wie auf einem Basar. Viele Fahrer haben Verwandte oder Freunde dort. Viele Bewohner der Gegend verdienen mit Jeep-Touren ihr Geld. Die Touranbieter verlangen unterschiedliche Preise. Wer sich vorher mit anderen zu einer Gruppe zusammenschließt, ist klar im Vorteil. So kann man gleich den kompletten Jeep mit Fahrer mieten und muss nicht unbedingt mit Fremden mitfahren, die vielleicht ein ganz anderes Tempo haben, als man selbst.
Preise für eine Jeep Tour im Wadi Rum
Als ich 2008 dort war, kostete es um die 25 Jordanische Dinar, was auch ungefähr so viel in Euro war. Heute muss man mindestens 40 Dinar einplanen. Dafür bekommt man eine Tour mit dem Jeep durch das Wadi, die Übernachtung in einem Nomadenzelt mitten in der Wüste und die Verpflegung für den Tag und den Abend im Zelt. Die Details sollte man vorher vereinbaren und klären, was inklusive ist. Normalerweise sind es Komplett-Pakete und man braucht nichts anderes.
Tipps für die Jeep Tour im Wadi Rum
Die Touren beginnen meist am Morgen oder um den Mittag. Man steigt zunächst auf die Ladefläche eines Jeeps und sitzt dann mehr oder weniger den ganzen Tag auf gepolsterten Bänken. Ihr solltet unbedingt darauf achten, einen Jeep zu erwischen, der zumindest etwas als Dach über der Ladefläche hat. Sonst droht euch ein mörderischer Sonnenbrand. Auch eine Sonnenbrille ist zu empfehlen. Das Essen und etwas zu Trinken gibt es unterwegs – aber etwas mehr kann sicher nicht schaden.
Was man im Wadi Rum sehen muss
Die Tourenfahrer bringen die Gäste an verschiedene Orte des Wadi. Es gibt einige Höhlen oder enge Felsspalten, welche begehbar sind. Viele der Canyons sind einfach spektakulär anzusehen. Die Guides lassen die Gäste auch oft eine Weile die Gegend erkunden. In manchen Felsspalten erklären sie etwas und zeigen die schönsten Spots.
Auch viele Dünen kann man erwandern. Der rote Sand türmt sich mitunter sehr hoch auf. Die Dünen lassen sich mühsam erwandern. Aber dafür kann man sich dann runterrollen oder einfach schnell nach unten rennen und Weitsprung machen.
Unterwegs bieten verschiedene Leute dann Erlebnisse jeder Art an. So kann man wie die Nomaden mit dem Kamel durch die Wüste reiten. Mutige können sich von der Burdah-Felsbrücke abseilen lassen. Vor Ort sind dann Kletterguides, die euch sichern und euch erklären, wie ihr heil runter kommt. Ich wollte auch gern, aber die Tour war leider eher schneller unterwegs.
Zwischendurch gibt es immer wieder mal ein paar lokale Speisen. Oft ist es Fladenbrot mit Hummus. Falls der Fahrer gute Laune hatt, fährt er mit allen Insassen auch gern mal die ein oder andere Steile Düne hinauf. Die schweren Toyota Land Cruiser wühlen sich den roten Sand hinauf. Meistens schaffen sie es zwar. Dennoch verursacht es ein flaues Gefühl im Magen, besonders weil man oft genug sieht, dass es nicht das erste Mal heute war. Für die Umwelt nicht unbedingt eine Freude. Aber der Wind wird es hoffentlich richten.
Am Abend wir das Wadi wieder ruhig. Die Wüste, die sich über eine Fläche von rund 100 mal 60 Kilometer erstreckt. Die Tourgruppen aus den USA und Japan sind dann bereits wieder in ihren Hotels in Aqaba, Amman oder Petra. Dann ist es Zeit für die Fahrer zu den Camps zu fahren. Meist liegen diese in der Nähe von Felsen, als Windschutz. Dadurch kann man kleine Klettertouren unternehmen, um die Sonne besser hinter den bis zu 1800 Meter hohen Bergen verschwinden zu sehen.
Wenn einer der Nomaden dann zum großen Abendessen – wie es sich mit Gästen aus der Fremde für sie gehört. Dort sitzen alle in gemütlicher Runde zusammen und erzählen sich Geschichten aus dem Wadi. Es gibt Reis, Kichererbsen und verschiedene Saucen, dazu Lammfleisch oder Hühnchen. Draußen liegt die Nacht über dem Lager. Spätestens gegen Mitternacht ist auch der letzte im Bett – eingehüllt in Schafsfelle und gestrickte Decken. Die Nacht unter dem Sternenhimmel kann auch in dieser heißen Wüste verdammt kalt sein.
Hallo Peter,
ich fahre zwar erst im Oktober nach Israel & Jordanien, aber das setze ich schonmal auf die Liste. Ich hatte eigentlich vor, das als Tagesausflug von Aqaba aus zu machen, aber da Aqaba sowieso nicht gerade hübsch sein soll, ist eine Übernachtung im Wadi Rum wahrscheinlich die bessere Alternative 😉
Liebe Grüße, Marion
Hallo Marion, freut mich dass ich Dir helfen konnte. Das Wadi Rum ist wirklich toll und ich kann es jedem bedenkenlos empfehlen! Gute Reise und freu mich davon was bei Dir zu lesen!
Warum werden Touristen auf die Ladefläche von uralten Jeeps verladen? Das ist total unbequem und schadet dem Rücken.
In anderen Ländern fährt man mit neueren Jeeps und muss nicht wie eine Herde Schafe auf der Ladefläche kauern.
Ich selbst bin viele Male mit einem Mercedes-Jeep in der Wüste gewesen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, Leute auf der Ladefläche zu plazieren. Maximaler Profit?